Stellungnahme

Kleine Zeitung – 25.01.2020: „Wir werden nicht stumm zuschauen, während unsere Religionsfreiheit stetig eingeschränkt wird.“

Zeitungsartikel vom 25. Jänner 2020 der Kleinen Zeitung zum Thema Moschee

Mahdi Mekic, Obmann der großen Grazer Moscheegemeinde, wehrt sich gegen Salafismus-Vorwürfe. Der Diskussionsabend in der Moschee bringt viele Antworten, aber nur wenig Transparenz in der Frage der Finanzierung.

Artikel: Von Gerald Winter-Pölsler – Kleine Zeitung (25.01.2020)

„Es reicht“, sagt Mahdi Mekic. Der Obmann der großen Moscheegemeinde hat gestern zu einem Informations- und Diskussionsabend in die Moschee in die Laubgasse geladen, um sich gegen Salafismus-Vorwürfe zu wehren und „Klartext zu sprechen“.

Der ehemalige Dschihadist Irfan Peci hatte ja schwere Anschuldigungen gegen die Moschee veröffentlicht: Mehrere radikale Prediger seien dort zu Gast gewesen, auch die Finanzierung für den Bau der Moschee aus dem Ausland sei zu hinterfragen. Eine Einschätzung, die auch in Polizeikreisen geteilt wird.

Grazer Moschee-Obmann versucht, Salafismus-Vorwürfe auszuräumen

Das war die Ausgangslage für die Diskussion Freitagabend. „Wir müssen uns diesen Fragen und Vorwürfen offen stellen, weil sie ja immer wieder kommen“, so Mekic. Und auch, weil die Moscheegemeinde beziehungsweise „unsere Kooperationspartner“ unter Druck kommen, wie Mekic erzählt. Einladungen seien wieder zurückgenommen worden, Vertreter der Gemeinde müssten sich zunehmend rechtfertigen. Deshalb wolle er erklären, wofür die bosnische Moschee in Graz steht – und wofür nicht. Mekic: „Wir werden nicht stumm zuschauen, während unsere Religionsfreiheit stetig eingeschränkt wird.“

Also „Klartext“: „Staatsfeindliche Haltungen haben bei uns keinen Platz“, sagt Mekic. Gewaltaufrufe, Hass und Hetze ebenso nicht. Stattdessen werde die freie Meinungsäußerung, Integration, der respektvolle Umgang, die Selbstbestimmung und Solidarität gefördert. „Wir lieben und schätzen unser Österreich, wie es ist“, so Mekic.

Kleine Gegendemo vor der Moschee

In der anschließenden Diskussion meldeten sich auch junge Männer einer rechten Gruppe zu Wort, die zuvor eine kleine Gegendemo vor der Moschee veranstaltet hatten. Warum in der Moschee Platz für radikale Prediger sei? Mekic Antwort fiel eher allgemein aus: „Wir laden niemanden ein, der gegen unsere Grundsätze verstößt.“

Wenn Eltern ein kleines Mädchen mit Kopftuch zur Moschee bringen und jemand will das verbieten, sind wir mit der Familie solidarisch. (Mahdi Mekic)

Davor schon versuchte Mekic klarzumachen, dass religiöser Konservatismus nicht ein Problem, sondern Teil der Lösung sei. „Religiöser Konservatismus führt nicht zur Radikalisierung und Gewaltbereitschaft. Kinder aus religiösen Familien sind sehr gut gegen Radikalismus gewappnet.“ Daher gäbe es keinen Grund, sich zu fürchten, wenn Kinder zum Koranunterricht kommen.

Warum tragen viele kleine Mädchen Kopftuch?

Apropos Kinder: Auch die Tatsache, dass in der Moschee viele kleine Mädchen ein Kopftuch tragen, wird thematisiert. Mekic kontert da mit dem Hinweis auf „freier Religionsausübung“. Kein Mädchen müsse ein Kopftuch tragen, „aber wenn Eltern ein kleines Mädchen mit Kopftuch zur Moschee bringen und jemand will das verbieten, sind wir mit der Familie solidarisch“.

Und überhaupt: Wer definiert, wo die Grenze zwischen konservativ und liberal verlaufe? „Wir haben kein Problem, wenn muslimische Feministinnen ihre Meinung bei uns vertreten; aber auch nicht, wenn religiös Konservative es tun.“

Die Frage der Finanzierung der Moschee bleibt weiter offen

Auch die Frage, wie sich die Moschee finanziert, wurde gestellt, weil es immer wieder Großspenden aus dem arabischen Raum gibt. Die Antwort brachte nur bedingt Transparenz. Wichtig für Mekic: „Den laufenden Betrieb trägt zu hundert Prozent die Gemeinde selbst.“ Spenden aus dem Ausland kommen nur für den Bau der Moschee selbst. „Die größte Spende beträgt nur vier Prozent der gesamten Baukosten“, versuchte er das Thema zu relativieren. Wer die Großspender sind, ist aber weiter offen.

Unterm Strich verlief der Abend trotz kritischer Fragen konstruktiv. Überwogen haben ohnehin solidarische Wortmeldungen. Am meisten Applaus bekam eine junge Frau mit Kopftuch, die in der Moscheegemeinde aufgewachsen ist. „Ich bin Sozialpädagogin, Mutter zweier Kinder, Feministin und, ja, Patriotin. Vielleicht sogar mehr als jene, die sich das immer groß auf ihre Fahnen schreiben.“

Interview Kleine Zeitung – 31.05.2018

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Interview unseres Obmanns Mag. Mekic in der Kleinen Zeitung vom 31.05.2018

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Das Interview musste, wie üblich auf Grund von begrenztem Platz gekürzt werden, deshalb präsentieren wir euch hier das ganze Interview!

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Herr Mekic, gleich zu Beginn: Können Sie uns mittlerweile sagen, wer hinter der Großspende von 270.000 Euro für den Weiterbau an der Moschee steht? Politisch wurde die Forderung nach einer Offenlegung bereits laut.

Bis vor Kurzem war im Außenbereich unserer Moschee eine Spendertafel aufgehängt. Jeder, der mehr als EUR 500 (fünfhundert Euro) gespendet hat, war mit Vor- und Nachname sowie der Höhe des gespendeten Beitrags aufgelistet. Also, Offenlegung und komplette Transparenz war unsere Norm von Anfang an, bevor jemand von außen das von uns fordern musste. Die neue EU Datenschutz-Grundverordnung erlaubt uns aber jetzt nicht mehr diese Vorgehensweise. Was wichtig ist: 270 tausend Euro repräsentieren ca. 1,5% der gesamten Kosten unseres Projekts. Wenn das der Politik Sorgen macht, wissen sie wo wir zu finden sind. Diese Fragen musste man uns nicht über die Medien stellen.

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Es interessiert ja nicht nur die Politik, sondern viele Bürger. Wollen Sie zumindest sagen, woher der Großspender kommt?

Sie ist bedingungslos und das ist das Wichtigste. Wie alle anderen unserer Spenden, sie kommt von einem Spender, der unseren Weltblick teilt und an die Idee unseres Projekt glaubt.

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„Finanzierung von außen ist nie neutral“, hat Ednan Aslan einmal über die erste Großspende für Ihre Moschee gesagt. Warum nehmen Sie überhaupt Geld aus dem Ausland für den Moscheenbau an?

Die Aussagen von Herrn Aslan habe ich schon damals in einem Leserbrief bei der Kleine Zeitung kommentiert: Jeder der unseren Weltblick teilt – gegenseitige Wertschätzung und Respekt, Verurteilung von Gewalt und von Aufdrängen des eigenen Glaubens und Lebensstils an den anderen, und Einhaltung der Gesetze des Landes in den man lebt – ist willkommen, uns zu unterstützen und gemeinsam mit uns dieses Vorhaben – den Bau eines Gemeindezentrums, welches vor allem als Forum für Austausch, Kennenlernen und Abbau von Vorurteilen dient – zu fördern, unabhängig davon, ob er oder sie ein Mitglied unserer Gemeinde ist, Cowboyhut trägt, oder sich gerne mit seinem Kamel in der Wüste am Wochenende entspannt.  

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Ist der Plan, einen Kindergarten und ein Veranstaltungszentrum zu bauen, weiter aufrecht? Und mit welchem Geld soll das finanziert werden?

Es gab niemals in unserem Gremium einen Plan eine „islamische“ oder „nur vor Muslime gedachte“ Bildungseinrichtung, welcher Art auch immer, in unserem Gemeindezentrum zu beheimaten. Abtrennung haben wir genug in unserer Gesellschaft. Alles was schon gebaut wurde und was noch geplant ist wird unseren klar definierten Zwecken dienen und zwar: die Förderung des offenen interkulturellen und interreligiösen Dialoges, insbesondere zum Abbau von Vorurteilen und zur Erzielung eines konstruktiven und wertschätzenden Zusammenlebens; die Förderung der Integration von nicht aus Österreich stammenden Musliminnen und Muslimen in die österreichische Gesellschaft; und die Förderung der aktiven Partizipation von muslimischen Bürgerinnen und Bürgern in Österreich an allen gesellschaftlichen Prozessen. All das finanzieren wir von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Mieterlöse.

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Aktuell werden Sie als Gemeindevorstand von mehreren Seiten kritisiert: Für die einen sind Sie ein trojanisches Pferd, weil sie in der Öffentlichkeit liberal erscheinen, in Wahrheit aber für einen Islam konservativer Prägung stünden. Für manche in Ihrer eigenen Gemeinde gelten Sie wiederum als zu wenig konservativ. Was stimmt nun? Wie sehen Sie sich selber?

Wenn man sich bereit stellt an der Spitze einer großen muslimischen Gemeinde in Europa des 21. Jahrhunderts zu stehen, und den Bau eines großen Moscheeprojektes voran zu treiben, dann muss man damit rechnen, im Mittelpunkt zahlreicher Kritik zu stehen. Das war mir von Anfang meiner Amtsperiode bewusst. Also die Kritik ist für mich nichts Neues oder Unerwartetes.

In diesen zehn Jahren, während ich Vorstandsvorsitzende bin, wurde mir vieles Vorgeworfen: auf der einen Seite ein ultrakonservativer Wahhabit zu sein, und auf der anderen ein von den USA abgesandter und von der CIA ausgebildeter Agent, der unsere Gemeinde zerreißen will, zu sein. Also wenig kann mich noch diesbezüglich überraschen.

Aber es sind die Fakten und die Taten die zählen: unter meiner Führung hat sich meine Gemeinde stark nach Außen geöffnet, unser Bildungsangebot hat sich für alle Generationen und in verschiedensten Bereichen / Fächern deutlich erweitert, zwei Imame die mit ganz gemäßigten Islamverständnis geprägt sind und die deutsche Sprache perfekt beherrschen haben wir engagiert, und die Rolle der Frauen in der Gemeinde haben wir enorm gestärkt. Ob all das jemanden zu liberal oder zu konservativ ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Am Samstag findet die außerordentliche Generalversammlung statt, bei der die neue Struktur der Gemeinde beschlossen werden soll. Was konkret ändert sich?

Der Gesetzgeber war mit dem Islamgesetz 2015 großzügig und hat den muslimischen Gemeinden mehrere Optionen für neue Aufstellung angeboten. Wir haben uns damals „auf die Schnelle“ entschieden eine eigenständige Moscheegemeinde zu sein, die sich an die Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) direkt bindet. In der Zwischenzeit haben wir uns entschlossen, als eine Moscheeeinrichung einer der Kultusgemeinden der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich zukünftig tätig zu sein. Die Generalversammlung am Samstag sollte das auch formell bestätigen.

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Im Rathaus schütteln selbst Befürworter den Kopf darüber, dass mit der neuen Lösung nun auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Bosnien ein Mitsprachrecht in der Moscheengemeinde hat. Wie können Sie sicher stellen, dass auf diese Weise der in Bosnien durchaus starke Wahhabismus nicht nach Graz übergreift?

Ein starker Wahhabismus ist mir in Bosnien nicht bekannt, vor allem nicht im Verbindung mit der dortigen Islamischen Glaubensgemeinschaft. Wenn aber von irgendeiner inländischen oder ausländischen Stelle, irgendein Islamverständnis versucht in unsere Reihen zu kommen, der Intoleranz, Gewalttätigkeit, Frauenfeindlichkeit, Verfassungswidrigkeit oder ähnliches aufweist, wird man in unserer Gemeinde – so lang ich an der Spitze bin – mit absolut allen zur Verfügung stehenden Mitteln entgegenwirken.

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Mit dem Leiter der Internationalen Beziehungen ist einer Ihrer engsten Mitarbeiter in der Kritik. Der Verfassungsschutz wirft ihm enge Kontakte mit Wahhabisten vor, er selbst soll im extrem konservativen Saudi Arabien studiert haben. Warum ist so jemand in Ihrer Moschee tätig?

Sobald sie bei uns engagiert wurden, habe ich persönlich beide unserer Imame, auf eigene Initiative und ohne dass jemand das von mir verlangt hat, dem Verfassungsschutz in einem persönlichen Gespräche vorgestellt.

Als ich über diese neuen Vorwürfe in Ihrer Zeitung vor ein paar Tagen gelesen habe, habe ich sofort wieder mit dem Verfassungsschutz Kontakt aufgenommen und ihnen angeboten in vollem Umfang bei ihren Ermittlungen sie zu unterstützen.

Ich verstehen nicht warum ich von den Sorgen des Verfassungsschutzes von Journalisten herausfinden muss. Auch sie wissen wo wir zu finden sind und wissen sehr wohl das wir ganz transparent und offen ihnen gegenüber stehen, nicht zuletzt weil ich mich auch persönlich vor 10 Jahren, gleich als ich als Obmann gewählt wurde, gemeinsam mit meinen Kollegen uns vorgestellt haben, unsere Vorhaben mit dem Moscheebau präsentiert haben, und unsere volle Transparenz angekündigt haben.

Unsere beiden in der Gemeinde engagierten Geistlichen sind in einer interkulturellen und interreligösen Umgebung aufgewachsen, sind von europäischen Werten geprägt, haben ein gemäßigtes Islamverständnis und weisen eine breite Ausbildung – vom Westen sowie vom Osten – auf. Ich bin sehr stolz, dass wir sie beide als Schlüsselkräfte für Graz und für unsere Gemeinde gewinnen konnten. Sie haben sich unglaublich schnell bei uns eingewöhnt, sind schon in der Gemeinde – wie kein anderer Vorgänger – beliebt, und wurden von uns intern als auch extern als zwei sehr sympathische, engagierte und weltoffene Menschen akzeptiert.

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Das Vermögen der Moscheengemeinde, vor allem aber die Moschee selbst, liegt in der Stiftung Frieden, der Sie ebenfalls vorstehen. Ihnen wird vorgeworfen, diese Konstruktion gewählt zu haben, um Ihre Macht abzusichern. Warum konkret wurde die Stiftung gegründet? Es gibt den Vorwurf, sie diene vor allem dazu, das Islamgesetz zu umgehen.

Das Islamgesetz kann man nicht umgehen, wenn man als eine funktionierende muslimische Gemeinde in allen religiösen Bereichen tätig sein möchte, und das tuen wir. Wir sind also heute, waren bis jetzt, und werden zukünftig islamgesetzkonform sein. Die derzeitige Moschee (Gebetshaus) mit ihren 600 m2 Nutzfläche stellt aber nur ca. 1/10 (ein Zehntel) des gesamten zukünftigen Gemeindezentrums.

Unsere Stiftung dient, wie andere Stiftungen auch, zur langfristigen Absicherung unseres gesamten Vermögens. Sie ist auch da, um sicher zu stellen, dass unsere Gemeinde in allen unseren Angelegenheiten finanziell unabhängig bleibt. Wir möchten nicht betteln müssen, um unsere Aktivitäten durchführen zu können, oder, dass wir die Wahl unseres Programms von jemand anderen vorgeschrieben bekommen.

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Im 28-köpfigen Stiftungsrat sitzen viele Leute, die als Mekic-nah gelten. Wird der Rat neu besetzt, damit sich alle in der Gemeinde vertreten fühlen?

Ich bin der Vorsitzende der Gemeinde schon seit 10 Jahren. In dieser Zeit haben wir uns enorm und im positiven Sinn entwickelt. Natürlich stehen mir nicht viele, sondern die meisten Personen nah. Und natürlich sitzen sie im Stiftungsrat (sowie meine offenen Kritiker drinnen sitzen). Die Tatsache ist aber, dass wir auf Grund des enormen Vertrauens viele Mitglieder der Gemeinde nicht dazu bringen konnten dem Stiftungsrat beizutreten. „Alles läuft super und ich habe was Anderes zu tun“ – war meist zu hören. Die Auswirkungen, welche wir derzeit bezeugen, sind die, dass die Kritiker einfach am lautesten schreien während die große ruhige Mehrheit sich bemüht, etwas Positives in der Gemeinde zu bewirken und beizutragen.

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Stellungnahme zu den Äußerungen des Landeshauptmannes Hermann Schützenhofer beim Kongress „Österreich 22“

Kaiser Karl bei einer Inspektion des bosnisch-hercegovinischen Infanterie Regiments Nr. 2 (Südtirol, 1917)
Kaiser Karl bei einer Inspektion des bosnisch-hercegovinischen Infanterie Regiments Nr. 2 (Südtirol, 1917)

Die Republik, (in) die alle wollen (Kl. Zeitung, 21.10.2016)

„Schon von den 80.000 Flüchtlingen aus Bosnien, die die die Steiermark vor gut 20 Jahren aufnahm, könne man das nicht mehr sagen: „Eine Zahl, die ich gar nicht schätzen möchte, ist nicht integriert“, so der Politiker mit explizitem Hinweis auf die Amokfahrt in Graz durch einen Bosnier im Vorjahr.“

Wenn der Landeshauptmann beim Kongress „Österreich 22“ von der „Nicht“-Integration der Bosnier spricht und wenn er dabei tatsächlich – wie vom Autor der Artikel behauptet –  damit auf eine Straftat eines psychisch kranken Menschen hinweist, dann stellt dies eine furchtbare Entgleisung dar, die eine Volksgruppe öffentlich diffamiert und in Sippenhaft nimmt, für die Tat eines offensichtlich kranken Menschen, desen Herkunft mit seiner Taten nichts zu tun hat.

Die Bosnier sind seit Jahrhunderten integraler Bestandteil der gesamteuropäischen Bevölkerung und gerade die Bosnier und Österreicher verbindet eine ganz spezielle Verbundenheit und Historie, auf die wir alle stolz sein können. Die Bosnier waren es, die für ihre besondere Tapferkeit im Kampf für die österreichische Bevölkerung ausgezeichnet wurden und ihre Leben ließen. Jetzt den Bosniern „Integrationsunwilligkeit“ vorzuwerfen ist absurd.

Unsere Community besteht zum größten Teil aus Mitgliedern aus Bosnien (mehr als 4000 Menschen). Wir haben bereits mehrmals Herrn Landeshauptmann zu unseren Veranstaltungen eingeladen, jedoch durften wir ihn noch nie bei uns begrüßen im Gegensatz zu anderen hochrangigen Politikern, Diplomaten u.v.m, die stets unsere Integrationsarbeit gelobt haben.

Wir erneuern hiermit unsere Einladung, damit sich der Herr Landeshauptmann ein Bild machen kann, wer diese Menschen sind, die ein Projekt in Höhe von 10 Mio. Euro realisieren, damit sich nicht nur die Mitglieder der Community besser integrieren, sondern damit wir ein generell besseres Gesellschaftsklima bekommen. Es sind Ärzte, Führungskräfte, Diplom-Ingenieure, Unternehmer, Fachexperten, hoch erfahrene und sehr geschätzte Handwerker, Lehrkräfte, die in unseren Schulen alle Kinder unterrichten, und viele andere. All diese Menschen sind mehr als Beweis für gut gelungene Integration und nicht nur das, sondern auch ein Beispiel wie man sich für gute Integration einsetzt, weil viele dieser erfolgreichen Menschen sogar ihre Freizeit nutzen, um als Integrationsbotschafter und ehrenamtliche Helfer in unseren Gemeinden zu dienen.

Wir sollten mehr miteinander reden als übereinander. Wir sollten den Opportunismus bei Seite lassen und uns auf echte Lösungsansätze für die Integration konzentrieren.

In diesem Sinne Herr Landeshauptmann Schützenhofer wie man in Bosnien so schön sagt BUJRUM (herzlichst Willkommen)!

Stellungnahme zum Interview vom Herrn Mag. Gaisch in der Kleinen Zeitung:

Bezug nehmend auf das Interview in der Ausgabe der Kleinen Zeitung G7 vom 13. November 2011, möchte ich, im Namen der Muslimischen Gemeinschaft Steiermark – Kultur Kreis der Muslime, folgendes klarstellen:

Wir sind sehr glücklich darüber, dass Herr Mag. Gaisch, als Grazer Polizeidirektor bemerkt hat, dass der Großteil, der in Graz lebenden Muslime, ein geordnetes und rechtschaffenes Leben führt.

Wir sind auch sehr glücklich, dass der Polizeidirektor bemerkt hat, dass die Zahl der Träger der Dschihad-Fahne sehr klein ist (es gab einen einzigen Vorfall und dieser wird seit 2 Jahren ständig zitiert). Nicht einmal 0,1% der 20.000 in Graz lebenden Muslime werden von den Sicherheitsbehörden als „Problematisch“ angesehen.

Da die Finanzierung des Islamischen Kulturzentrums Graz kein Geheimnis ist, haben wir eine  Spendertafel aufgestellt, auf der die Personen bzw. die Institutionen, welche bis jetzt mehr als fünfhundert (500) Euro für das Islamische Kulturzentrum gespendet haben, aufgelistet sind. Die Spendertafel befindet sich vor dem Haupteingang unseres jetzigen Gebetshauses in der Hans-Groß-Gasse 13, 8055 Graz, und ist für alle zugänglich. Wir werden diese Art von Transparenz bis zum Ende unseres Projektes beibehalten.

Dennoch komme ich nicht herum Herrn Mag. Gaisch, bei allem nötigen Respekt, zu sagen, dass er weder in der Lage ist, noch die nötigen Informationen hat, um über die finanziellen Möglichkeiten der Grazer Muslime zu urteilen, denn er unterschätzt offensichtlich welche Bedeutung das zukünftige Islamische Kulturzentrum für die Grazer Muslime hat.

Wir möchten klar stellen, dass innerhalb von ca. 18 Monaten die Grazer Muslime ca. 10% der benötigten Gesamtsumme für den Bau des Islamischen Kulturzentrum Graz bereits gespendet haben. Und unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Unterstützung für unser Projekt immer grösser wird, denn es ist mehr als nur Prestige für alle Grazer Muslime, weil es ein Teil unseres Glaubens ist.

Weiters möchten wir aufmerksam machen, dass viele der Grazer Muslime schon Eigentümer von verschiedenen Liegenschaften in Graz sind (Wohnungen, Häuser, Geschäftslokale usw.). Es ist also nicht unüblich, dass eine „normale“ Familie es schafft sich Eigentum in der Höhe von € 100.000-200.000 für eine Wohnung oder ein Haus zu erwirtschaften. Das heißt, dass nur ca. 80 dieser Familien unsere Moschee und das Kulturzentrum finanzieren könnten!

Unser Verein allein hat mehr als 800 Familien als Mitglieder und zahlreiche muslimische Familien, denen das Islamische Kulturzentrum zu Gute kommen wird, leben in unserer Stadt.

Also wegen der Finanzierung unseres Projektes haben wir keine Sorgen.

Was uns sehr bedenklich macht ist folgende Aussage:

„ … Es kommt ein anderes Kulturgut rein, das wird größer. Das ist nicht unmittelbar gefährlich. Aber wenn die Politik hier nicht gegensteuert,  halte ich es für gefährlich für unser Demokratieverständnis.

Sie werden ja auch sukzessive in die politischen Vertretungen kommen, in den Gemeinderat und in den Landtag.“

Aber unsere Religion und unser Kulturgut (zu denen übrigens Dinge wie das arabische Zahlensystem, das Akkordeon, der Kaffee oder Cevapcici, gehören etc.) als solches als gefährlich zu bezeichnen ist für uns erschreckend.

Laut Politik versucht man Alles um Parallelgesellschaften zu verhindern. Wenn wir ein Projekt realisieren möchten, mit Hilfe dessen Grazer Muslime besser in die Gesellschaft integriert werden sollen (sei es durch Deutschkurse oder zukünftigen Religionsunterricht und Predigten auf Deutsch) und jedem die Möglichkeit gegeben wird zu sehen und zu hören was bei uns geschieht, bezeichnet ein Polizeidirektor so etwas als problematisch bzw. als Gefahr.

Und gefährlich sei auch das Fakt, dass zukünftige Generationen der muslimischen Kinder vielleicht im Gemeinderat oder Landtag sitzen werden. Solche Aussagen sind sehr gefährlich und diskriminierend.

Wir wissen nicht, ob sich Mag. Gaisch bewusst ist, dass mit Frau Dr. Kanik-Richter seit acht Jahren eine Muslimin Grazer Gemeinderätin ist.

Wir fragen uns daher, wozu solche Aussagen, von Persönlichkeiten in Positionen wie der des Herrn Mag. Gaisch, bei den Muslimen führen. Genau dazu, dass sie sich hier nicht heimisch fühlen, da sie es tagtäglich zu hören bekommen, dass es egal ist wie lange sie in Österreich sind und egal wie gut sie sich integriert haben und wie viel sie in Wissenschaft, Forschung und als SteuerzahlerInnen zum Wohl von Österreich beitragen, sie immer als Gefahr für das „Demokratieverständnis“ angesehen werden.

Wie können wir uns hier sicher fühlen, wenn sogar ein Polizeidirektor solche Aussagen in Medien verbreitet?

Anstatt, dass wir alle von der Kulturvielfalt profitieren lernen und sie als Antrieb für Innovation ansehen und einen gemeinsamen Weg gegen jegliche Art von Extremismus und Radikalismus gehen, müssen wir in regelmäßigen Zeitabständen erklären, dass wir selbst jegliche Art von Extremismus und Radikalismus verabscheuen und verurteilen.

Wir, die Grazer Muslime, sind aber auch müde es ständig nachweisen zu müssen, dass wir normale Menschen sind und dass Moscheen keine Kasernen sind usw.

Wir leben seit Jahrzehnten in dieser Stadt. Wir verbringen unsere Jugend hier. Wir lernen uns hier kennen und wir heiraten auch hier. Viele von uns haben ihre Ausbildung hier abgeschlossen. Einige von uns haben eigene Firmen gegründet. Wir ziehen unsere Kinder hier groß. Und wir möchten auch hier in dieser Stadt unseren Glauben – wie alle anderen Menschen – normal ausüben und anderen Mitbürgern davon erzählen können.

Falls weitere Fragen oder irgendwelche Zweifel an unseren Moschee-Bau Plänen vorhanden sind, so sind wir wieder natürlich jederzeit bereit, ein persönliches Treffen zu organisieren. Wir haben auch auf eigene Initiative vor dem Projektstart Herrn Mag. Gaisch besucht, und es hat uns sehr gefreut, dass wir so offen gesprochen haben und dass wir damals gemeinsam viele positive Aspekte entdeckt haben. Herr Mag. Gaisch hat uns auch schriftlich mitgeteilt, dass das Gespräch sehr informativ war und auch er davon überzeugt ist, dass ein Dialog der richtige Weg ist, um eine gute Lösung für alle Betroffenen zu erarbeiten.

Wir haben Ihn auch zum „Tag der offenen Türen“ eingeladen, bei dem auch über die Finanzierung der Moschee gesprochen wurde, aber er hat uns leider nie besucht, oder den weiteren Dialog mit uns gesucht, um eventuelle Unklarheiten zu beseitigen.

Wir haben auch Broschüren mit unseren Zielen an den Polizedirektor geschickt, sowie weitere Informationen wie unsere Internetseite www.islamgraz.org zur Verfügung gestellt. Leider hat sich Herr Mag. Gaisch nie bei uns gemeldet.

Wir hoffen, dass in der Zukunft solche Missverständnisse (wir hoffen, dass dieses Gespräch so etwas war!) und schlechte und gefährliche Formulierungen von Personen in solchen Positionen vermieden werden!

Mit freundlichen Grüßen,

Mag. Mahdi Mekić

Einer der vielen Grazer Muslime, und Obmann des Vereines, welcher das Projekt der ersten steierischen Moschee realisiert.

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